IDEE

Das UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald umfasst derzeit 14 Gemeinden und Städte. Nach Abschluss der Erweiterung werden es ca. 21 Gemeinden und Städte sein. Vor allem die kleinen, ländlichen Gemeinden haben mit den sich verändernden Bedingungen des demografischen Wandels zu kämpfen.Der Bevölkerungsrückgang und die Überalterung sind hier spürbarer, als in der Nähe der Ballungsgebiete.

Auch die Rückkehr oder Ansiedlung junger Familien gestaltet sich schwieriger. Die Folge sind zahlreiche leer stehende Gebäude in den Dorfzentren, was zunehmend die Attraktivität als Tourismusorte gefährdet. Hinzu kommen sich verändernde Ansprüche an Wohnraum, der Rückbau und die steigenden Kosten von Infrastruktur mit allen Facetten und Folgen. Geringere Gemeindeeinnahmen durch geringe Ansiedlung von Gewerbe und eine sinkende Kaufkraft der Bevölkerung verschärfen die Situation, was zu einem zunehmend negativen Innenimage der eigenen Region bei den Bewohnern führt.

Das UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald als Modellregion für nachhaltige Entwicklung bietet die Möglichkeit und hat gleichzeitig die Aufgabe, Wege zu finden, diese Situation positiv zu beeinflussen.

Ländliche Räume als Orte der Erholung aber auch des Wohnens, Arbeitens und der Versorgung werden auch in Zukunft unersetzlich sein und müssen daher erhalten und zukunftsfähig erhalten werden. UNESCO-Biosphärenreservate sind international als die Regionen anerkannt, in denen solche Ansätze und Strategien mit der Bevölkerung entwickelt und ausprobiert werden sollen. Im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald läuft zu diesem Zweck ein intensiver Austausch mit den Gemeinden. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass ein wesentlicher Handlungsschwerpunkt im Management der Siedlungsentwicklung unter den Bedingungen des demografischen Wandels liegt. Für die mehrheitlich ehrenamtlichen Bürgermeister und Gemeinderäte ist es schwer, hierfür in Eigenregie tragfähige Lösungen zu finden. Nötig sind interkommunale Kooperationen, d. h. Übergreifende Strategien und Lösungsansätze für die Region, die die Akteure mobilisieren, Potentiale identifizieren, und Lösungen auf den Weg bringen. Eine gute Basis dafür wir die bis Juni 2016 „Gemeinsame Brachflächenerfassung und Potentialbörse“ im Modellraum bieten. Im Rahmen dieser Brachflächenerfassung werden die Daten erhoben und zur weiteren Verwendung aufbereitet sowie Potentiale der gemeinsamen Siedlungsentwicklung identifiziert..